Die Romaner Antikdogge

 Standard der Romaner Antikdogge aufgestellt durch die Romaner-Antikdoggen-Zucht-Gemeinschaft, gegründet 2002. 

 

 

Gesundheit der Romaner Antikdogge:

Die Gesundheit in der Zucht der Romaner Antikdogge steht an erster Stelle, da heutzutage gerade unter den Molossern vor allem Hüftgelenkdysplasie (HD), Ellenbogengelenkdysplasie (ED), Bänderschwächen, Wirbelsäulenkrankheiten, Anfälligkeit für Magendrehung, Krebs, Herz-/Kreislaufkrankheiten, Hautkrankheiten und vieles mehr vorzufinden sind. Viele der genannten Krankheiten sind in erster Linie Erbkrankheiten. Um eine gesunde Zucht aufzubauen, ist es deshalb von größter Wichtigkeit, gesunde Zuchthunde einzusetzen und von den Nachkommen ebenfalls wieder nur mit gesunden Nachzuchten weiter zu züchten.

 

Es ist natürlich nicht möglich 100% gesunde Hunde zu züchten, da vor allem von den Ahnen auch wieder gesundheitliche Defizite durchschlagen können, wie es z.B. bei der Hüftgelenkdysplasie der Fall ist.

 

Andererseits ist es auch so, dass keine Blutlinie frei von gesundheitlichen Defiziten ist, auch wenn es dann vielleicht nur sehr geringfügige gesundheitliche Defizite sind. Deshalb ist es so wichtig, die gesundheitlichen Defizite einer Blutlinie zu kennen und dann den Partner herauszufinden, der nicht das selbe Defizit hat, damit es eben möglichst nicht manifestiert wird in einer Nachzucht.

Durch konsequente Zuchtauswahl/-überwachung und optimale Aufzucht können die Züchter allerdings weitestgehend gesunde Hunde züchten und damit einen Meilenstein setzen, der in der heutigen Hundezucht, die durch das Ausstellungswesen hauptsächlich auf das perfekte äußere Erscheinungsbild ausgerichtet ist, etwas auf der Strecke geblieben ist.

 

Besondere Beeinträchtigungen ergeben sich aus den Knochen-/Gelenkkrankheiten (z.B. HD/ED/OCD/Spondylose), die den Hunden Schmerzen beim Aufstehen, Laufen, Springen, Kot absetzen etc. bereiten können, so das ein Hund schon eingeschläfert werden muss, wenn er noch nicht sein biologisch mögliches Alter erreicht hat. Das ist sehr schmerzhaft für Hund und Halter!

 

Die RAZG e.V. setzt nur Zuchthunde ein, die HD-A oder HD-B haben bzw. ED-0 oder ED-1, da hierbei bis ins hohe Alter, abgesehen von normalen Verschleißerscheinungen, nicht mit Schmerzen der Hüftgelenke- oder Ellenbogen zu rechnen ist. Hunde die nach Auswertung HD-A und HD-B haben, gelten als gesund. Seit 2010 wird im Zuchtverein auch eine Herzuntersuchung bei den eingesetzten Zuchthunden verlangt, wobei Herz-0 und Herz-1 zur Zucht zugelassen sind, aber Herz-1 nur mit Herz-0 verpaart werden darf. 2015 hat der Zuchtverein auch die OCD-Untersuchung eingeführt, da ab dann vereinzelt mal eine OCD in der Schulter aufgetreten ist. Das Mindestalter der Romaner Antikdoggenzuchthündinnen für den 1. Wurf beträgt 18 Monate und es muss eine Ausdauerprüfung am Rad über mindestens 20km bestanden werden und ein Wesenstest der RAZG e.V.!

 

Damit die RAZG e.V. Ihre Blutlinienn anhand des Blutlinienverfahrens und der Farbgenvererbung besser in den Zuchthunden nachvollziehen kann, sind sie ebenfalls im Jahr 2015 dazu übergegangen bei diversen Zuchthunden Gentestanalysen der Loki (A,B,C,D,E und K) machen zu lassen. Das war sehr hilfreich und hat sie in der Erkennung der Blutlinien entscheidend weiter gebracht. Die Genanalysen werden bei Genomia, als zentrales Genlabor für die RAZG, in Auftrag gegeben.

Im Jahr 2020 wurde festgestellt, dass einige eingesetzte Zuchthunde das Defektgen SOD1A tragen. Es handelt sich dabei um die degenerative Myelopathie, kurz DM, genannt. Sie kommt in mindestens 124 Rassen vor, wird aber so gut wie gar nicht bei Zuchthunden untersucht. Die Krankheit tritt zum Glück erst in hohem Alter auf und bereitet keinerlei Schmerzen, aber kann am Ende bis zur Lähmung der Hinter- und Vordergliedmaßen und Inkontinenz führen. Für viele Menschen ist sie nicht als Krankheit ersichtlich, sondern wird als normale Alterserscheinung abgetan. Es werden auch nur Hunde daran erkranken, die  vom Vater und von der Mutter dieses Defektgen geerbt haben. Das Ergebnis eines DM-Testes ist dann P/P (positiv/positiv). Wenn das Defektgen nur von einem Elternteil vererbt wird (N/P), wobei N für negativ steht, also kein Defektgenträger ist, dann wird diese Erkrankung in oben genannter Form nicht auftreten. Seitdem untersucht die RAZG auch ihre Zuchthunde und bereits eingesetzten Hunde auf DM, damit, falls ein DM-Träger eingesetzt wird, dieser auch nur mit einem DM freien Partner verpaart wird. In den 17 Jahren der Zucht ist bisher kein einziger Fall aufgetreten, wo ein N/P an DM erkrankt ist. Lediglich zwei Hunde mit P/P, die derzeit 8.5 Jahre alt sind, haben momentan beginnende Probleme mit Treppensteigen und Ataxie. Die RAZG verpaart zukünftig durch dieses Wissen nur noch N/P mit N/N, sodass sie auch damit gesunde Romaner Antikdoggen züchten. Hier ein Link zu Genomia, wo die Gentest gemacht werden, und wo es noch mehr Infos dazu gibt: hier klicken


In 2020 wird die RAZG e.V. auch dazu übergehen DNA-Profile von allen zukünftigen Zuchthunden und schon eingesetzten Zuchthunden, sofern  von diesen noch Genmaterial vorhanden ist, anlegen zu lassen. Das gewährleistet im Aufbau der Rasse eine nachvollziehbare Zucht, vor allem, falls irgendwann eine FCI-Anerkennung angestrebt werden sollte. Andererseits hilft es auch dabei, die in jedem Zuchthund vorhandenen Blutlinien besser nachvollziehen zu können. Diese DNA-Profile werden weitergehender sein, als die derzeit üblichen mit nur 22 Markern. Bei den DNA-Profilen der RAZG werden 230 Marker untersucht, die es Ihnen ermöglichen werden Ihre Blutlinien noch besser identifizieren zu können.


Zukünftig ist auch angedacht bei jedem Zuchthund durch einen Gentest den Immunstatus des Zuchthundes feststellen zu können, um auch dem Umstand vorbeugen zu können, dass nicht Zuchthunde miteinander verpaart werden, die beide wenig oder die gleichen Immungene haben, um die genetische Vielfalt des Immunsystems zu erhalten und Allergien oder Autoimmunerkrankungen vorzubeugen.

 

Das Zuchtkonzept basiert auf dem von Stefanie Lanzrath aufgestellten und einzigartigen Zuchtverfahren, welches sie das ''Blutlinienverfahren'' nennt. Weitere Informationen dazu finden sie unter: hier klicken

 

Nachfolgend erhalten Sie Einblicke in die Röntgenergebnisse, Herzauswertungen und DM-Tests der Nachzuchten und Zuchthunde der einzelnen Zuchtzwinger. Um zu den Auswertungen zu kommen, bitte den Zwingernamen anklicken! (Bei den nicht verlinkten Zuchtzwingern gibt es noch keine Auswertungen)

 

''vom römischen Reich''      ''von der Waterkant''      ''vom Sax''      ''vom Monarchenhügel''      ''von den Romanern''      ''de la Mancha'' (im Ruhestand)

 

 

Wesen der Romaner Antikdogge:

Es wird ein Molosser angestrebt, der selbstbewußt, wachsam, menschen- und familienfreundlich ist und sich seinesgleichen gegenüber freundlich oder neutral, aber nicht aggressiv und rauferhaft verhält. Die Romaner Antikdogge hat aufgrund ihres guten Selbstbewußtseins auch einen mehr oder weniger starken Eigenwillen bzw. Dickkopf, so dass man als Rudelführer zeigen muss, wer das sagen hat. Sie ordnet sich dennoch gut unter, ist sehr intelligent und gelehrig und verfügt über sehr gute Naturinstinkte.

 

Schärfe, Bissigkeit und Nervosität sind Zucht ausschließende Eigenschaften!

 

Aufgrund ihres Erbes der Molosser, die vielseitige Arbeit verrichteten, wie Wach-, Jagd- und Schutzhund, kommt auch bei mancher Romaner Antikdogge in der Junghundzeit der Jagdtrieb durch, den man aber durch Gehorsam gut in den Griff bekommt. Die Gewöhnung an alle Arten von Haustieren, wie z.B. Katzen oder Hühnern ist kein Problem, wenn sie vom Welpenalter daran gewöhnt wird.

 

Als Wachhunde sind sie sehr gut einzusetzen, wobei sie keine Kläffer sind, sondern nur dann anschlagen, wenn einer am Grundstück steht oder vorbei geht. Als Wachhunde für einsame Gewerbeflächen oder Plätze eignet sie sich aufgrund ihres menschenfreundlichen Wesens nicht, da sie ihr Rudel zum bewachen braucht.

 

Für den Einsatz im Schutzhundesport ist nicht jede Romaner Antikdogge geeignet, da ihr als Molosser der starke Beutetrieb fehlt und sie diesen nur einsetzt, wenn sie Gefahr erkennt, wo dann ihr ausgeprägter Wehrtrieb zur Geltung kommt. Wenn jedoch der Jagdtrieb bei der Romaner Antikdogge ausgeprägt ist, sind das die besten Voraussetzungen für den Einsatz als Schutzhund im Gebrauchshundesport, da der dann vorhandene Beutetrieb gepaart mit dem vorhandenen Wehrtrieb erstklassige Arbeit verspricht! Die Romaner Antikdogge ist kein ausgesprochener Einmannhund. Da sie dem Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen ist, kann sie sich auch schnell an geänderte Umstände, wie wechsel der Familie, Umgebung etc. anpassen. Die Romaner Antikdogge soll sich keinesfalls der Umwelt gegenüber ängstlich oder angstbeißend verhalten, da diesen Hunden das Selbstbewusstsein und die natürliche Fähigkeit Gutes von Schlechtem zu unterscheiden, fehlt. Auch Misstrauen gegenüber Fremden soll sie nur als Wachhund hinterm Zaun zeigen und ein aufgeschlossenes, freundliches Wesen, wenn Gäste auf das Grundstück oder ins Haus kommen.

 

 

Erscheinung der Romaner Antikdogge:

doggenartige kurzhaarige Molosserrasse, übermittelgroß, gestreckt, sehr muskulös und leistungsfähig, brachyzephaler Typ ohne molossoide Übertreibung und Überladenheit. Im Körperbau neigt sie bei aller Kraft und Wucht nicht zu Übertreibungen, sondern ist athletisch, vital und leistungsfähig.

 

Äußere Erscheinung der Romaner Antikdogge:

  • Schulterhöhe: Rüden messen am Widerrist 65 bis 72cm (+/-2cm Toleranz) Hündinnen 60 bis 67cm (+/-2cm Toleranz)
  • Gewicht: Rüden wiegen je nach Schulterhöhe 50 bis 65kg
    Hündinnen 40 bis 50kg
  • Kopf: vom brachyzephalen Typ mit deutlichem aber nicht übertriebenem Stop, nicht zu kurzem, breiten Fang, der sich zur Spitze hin wenig verjüngt, kräftiger, wuchtiger Kopf, jedoch nicht überladen oder klobig
  • Schädel: kräftig, wuchtig mit deutlicher Stirnfurche und wenig betontem Hinterhauptbein. Mäßig starke Schläfen- und Kaumuskeln
  • Fang: ca. 6:5 breit, im Profil gesehen gerade, in der Draufsicht nur leicht zur Spitze hin sich verjüngend mit breiter Schneidezahn Leiste. Kräftig und tief, nicht zu kurz
  • Nasenschwamm: groß, breit, gut pigmentiert, Nasenlöcher weit geöffnet
  • Belefzung: molossoid - aber nur mittelstark, nicht zu sehr gefaltet und tief hängend. Die Oberlippe bildet von vorne gesehen ein V. Schleimhäute sind dunkel pigmentiert
  • Zähne und Kiefer: vollzahniges starkes Gebiss, Kieferstellung Schere oder Zange, leichter Vorbiss tolerierbar. Weit auseinanderstehende Fangzähne, Schneidezähne in fast gerade Reihe
  • Augen: leicht oval, weit auseinanderstehend, dunkel bzw. dem Haarfarben Typ entsprechend, Augenlider gut anliegend
  • Ohren: nicht zu groß aber auch nicht zu klein, am liebsten V-förmig hängend und anliegend getragen, Rosenohr akzeptabel
  • Hals: kräftig, muskulös, gerade, mittellang, zylinderförmig, leicht ausgeprägte Kehlwanne
  • Rumpf: rechteckig, etwas länger im Rücken als die Widerristhöhe. Kräftig, breit mit tiefer Brust und nicht zu stark gewölbten Rippen. Brust reicht mindestens bis zum Ellbogen. Beweglich, athletisch
  • Bauch: nicht zu stark aufgezogen
  • Rücken: in der Lende lang, breit und kräftig. Kruppe nicht zu kurz, mit ca. 45° abfallend. Widerrist und Kruppe nahezu gleichhoch, geringe Überbauung akzeptabel
  • Rute: hoch angesetzt, im Ansatz dick, zur Spitze sich verjüngend, bis zum Sprunggelenk reichend. In der Erregung säbelförmig getragen - nicht geringelt
  • Vorderhand: kräftige Laufknochen, gut bemuskelt, vollkommen senkrecht aus allen Perspektiven, langer Oberarm für guten Raumgewinn. Aufgeknöchelte Katzenpfoten, Nägel und Ballen robust und hart, Zehen engstehend. Knochen kräftig und substanzvoll aber nicht übertrieben und plump. Schulter schräg, Winkel Schulterblatt-Oberarm ca. 100°, Unterarm ca. 120°
  • Hinterhand: aus jeder Sicht kraftvoll mit guter Knochensubstanz aber nicht plump und schwammig. Knochen gerade. Oberschenkel stark bemuskelt, nicht zu flach. Mittlere Winkelungen. Von hinten breitstehend, parallel, nicht kuhhessig. Wolfskralle möglich. Katzenpfoten gut aufgeknöchelt, eng stehende Zehen. Der Hund soll aus seiner Hinterhand im Trab und Galopp kraftvollen, starken Schub erhalten. Kein ausgesprochenes Trabergebäude mit abfallender Kruppe und überwinkelter Hinterhand
  • Haut: elastisch, dick, nicht zu lose
  • Haarkleid: kurz, länger an Widerrist, Kehle und Hinterseiten der Oberschenkel. Struktur nicht fein und seidig sondern etwas grob. Je nach Haltung kann das Haarkleid in der Kälte geringfügig länger sein
  • Farben: gestromt und einfarbig schwarz, grau, blau, rot, braun, falb oder sandfarben in allen Schattierungen - auch mit weißen, gestromten oder lohfarbenen Abzeichen als auch weiß mit farbigen Platten

 

Leichte Fehler: nicht doggenhafter zu molossoider oder zu leichter Typ, leichte Wesensmängel, niedere Reizschwelle, Nervosität, jede Form von HD und ED, Knickrute, leichte Gebäudefehler, Bänderschwäche, P-1 Verlust

 

Schwere Fehler: windige Erscheinung, starker Vorbiss, schwere Wesensmängel, leichte HD und ED, Patella Luxation, nicht traumatische Bänderrisse, Pigmentfehler, über P-1 hinausgehende Prämolarverluste, Scheuheit, sehr niedrige Reizschwelle

 

Zuchtausschließende Fehler: Monorchismus, Kryptorchismus, Rückbiss, leichte mittlere und schwere HD und ED, schwere Pigmentfehler, Albinismus, Feigheit, Angstbeißer, Aggressivität

 

 

Den Züchtern der Romaner Antikdogge ist die genetische Vielfalt viel wichtiger, als Hunde, die aussehen, als wären sie alle aus einem ''Ei gepellt''. Denn die gesündesten Hunde sind solche mit einer großen genetischen Vielfalt! Kennzeichnend für eine große Genvielfalt bieten insbesondere auch die Fülle an verschiedenen Farbschlägen bei der Romaner Antikdogge, die sie auch weiterhin vergrößern wollen!

 

 

Trotzdem wollen die Züchter natürlich eine Rasse züchten, die auch als Romaner Antikdogge erkannt wird.  Dabei steht das athletische, doggenhafte, gut bemuskelte, knochenstarke und molossoide Aussehen der Romaner Antikdogge im Vordergrund.  Der Kopf mit doggenhaftem Ausdruck von der Seite, aber breiten Schädel- und Wangenknochen sowie gut belefztem und breitem Fang von vorne gesehen, verleiht der Romaner Antikdogge ihren markanten Ausdruck! Es wird als maßgebendes Aussehen verfolgt, aber die Zucht ist nicht akribisch darauf ausgelegt! Genau aus dem Grund der gewünschten Genvielfalt und weil die Molosser aus der Antike auch kein einheitliches Aussehen hatten, streben sie eine breitere Aussehensvielfalt an!

zuletzt aktualisiert am 04.02.2021